KiTa für zu Hause #150 aus Dornum

Dieser Blogbeitrag kommt aus der St. Bartholomäus-Kita in Dornum.


Muscheln findet man im Sand.
Wellen schlagen immer wieder,
an das Ufer‘ an den Strand…

(Nora Marx)

Wir sind stolz auf uns!

Selbstwertschätzung ist gesund! Und Stolz auch! Stolz weckt in uns, (…): Zutrauen, Sicherheit, Einsatz, Durchhaltevermögen, Dankbarkeit.

(aus: Mensch, sei mal stolz auf dich! – von Anne Katrin Matyssek – gesehen bei: Just Snippets)

Im aktuellen Blogeintrag möchte ich Ihnen, stellvertretend für unser Team, ein über 20 Jahre bestehendes Projekt aus unserer Kita näherbringen.

Wenn uns die ersten Sonnenstrahlen wärmen und die Frühlingsblüher leicht verwelken, fangen wir mit den Vorbereitungen für die Strandtage an. Das Team organisiert mit Hilfe von der Elternschaft den Transport vom Bauwagen zum Strand. Intern passen wir die Wocheninhalte an, legen Wochentage fest, kümmern uns um Ausrüstung, Fahrgelegenheiten und viele andere Dinge.

Und dann geht es los!

„Wind und Wetter“ vorbehalten, sind die Kinder aus unserem Haus einmal in der Woche am Strand von Dornumersiel.

Dort steht unser Bauwagen, in dem wir frühstücken, uns vor der Sonne und Regen schützen.

Wir bieten unseren Kindern den Raum und die Zeit ihre Bedürfnisse in der Natur auszuleben.

Unsere Kinder am Strand…

  • erlernen durch sehen, hören, fühlen, anfassen, in den Mund nehmen, schmecken, riechen
  • durch unmittelbare körperliche Naturerfahrung begreifen sie sich als Teil der Umwelt
  • durch das Erleben der Stille finden sie zur Ruhe, Konzentration und innerer Stabilität; werden sensibel für Geräusche und Vorgänge – sowohl in der Natur wie auch im eigenen Körper
  • nehmen den Geruch des Meeres und vom Watt wahr.
  • sie spüren den Sand, das Watt, glatte Steine, den Wind, die Kälte und Nässe, die Wärme der Sonnenstrahlen
  • ihre Augen nehmen differenziert wahr, wenn das Meer je nach Licht und Windstärke die Farbe verändert
  • erfahren die Jahreszeiten mit dem eigenen Körper und all seinen Sinnen
  • lernen Risiken zu erkennen, zu kalkulieren und die eigenen Grenzen einzuschätzen
  • durch den Umgang mit Wasser und Naturmaterialien üben sie die Kommunikationsfähigkeit, Kreativität und Phantasie
  • sie beobachten das Wetter, Ebbe und Flut, Tiere im Watt und am Strand
  • sie stärken ihren Immunsystem und bauen Stress ab

Strandtage sind jedes Mal etwas Besonderes, die Natur so hautnah zu erleben, die Sonne, das Meer, Salzgeschmack liegt auf den Lippen- es ist ein Geschenk an die Kinder und uns.

Wir entfliehen dem Alltag, gestalten die Zeit frei, lassen uns auf die Schöpfung ein. Die beruhigende und ausgleichende Wirkung der Natur wirkt auf das Wohlbefinden. Das Erleben in der Natur bietet uns aber auch die Zeit zur Besinnung.

Von unseren Eltern verlangen die Strandtage oft ein enormes organisatorisches Geschick ab. Der Dank dafür ist ein zufriedenes Lächeln im, von der Sonne geküssten, Kindergesicht.

Wir sind froh und dankbar, dass es uns möglich ist, die vielen schönen Stunden auf dem „Spielplatz Natur“ zu erleben. Bis jetzt hat der Himmel es immer gut mit uns gemeint und die Sonne schien stets über uns…

Das Meer

von Erich Fried

 

Wenn man ans Meer kommt
soll man zu schweigen beginnen
bei den letzten Grashalmen
soll man den Faden verlieren
und den Salzschaum
und das scharfe Zischen des Windes einatmen
und ausatmen
und wieder einatmen
Wenn man den Sand sägen hört
und das Schlurfen der kleinen Steine
in langen Wellen
soll man aufhören zu sollen
und nichts mehr wollen wollen nur Meer
Nur Meer

Mit besten Wünschen aus der St. Bartholomäus Kita

Beata Kleinbauer