Dieser Blogbeitrag kommt aus der Ev.-luth. Kindertagesstätte in Wiesedermeer.
Warum wir das Reformationsfest feiern
Jedes Jahr am 31. Oktober wird das Reformationsfest gefeiert. Mit diesem Fest wird die Entstehung der evangelischen Kirche vor 500 Jahren durch Martin Luther gefeiert.
Jedes Jahr rund um den Reformationstag beschäftigen wir uns gemeinsam mit den Kindern in der Kindertagesstätte mit dem Hintergrund zu diesem Fest. Mit Hilfe unseres Kamishibai-Erzähltheaters und den dazu passenden Bildkarten erfahren wir viel über das Leben von Martin Luther und warum wir das Reformationsfest feiern.
Martin Luther ist als junger Mann auf einer Wanderung in ein schlimmes Unwetter, mit einem heftigen Gewitter, geraten. Als direkt neben ihm ein Blitz einschlug, hatte Martin Luther große Angst und betete in seiner Not zu Gott. Martin ist dem Unwetter entkommen und war so dankbar, weil Gott ihm beistand, so dass er nach diesem Erlebnis den Entschluss gefasst hat, Mönch zu werden.
Ein Mönch ist ein Mann, dem der Glaube an Gott sehr wichtig ist und der viel über Gott erfahren möchte. Martin Luther ging ins Kloster und lebte dort mit anderen Mönchen zusammen. Er hat reichlich Zeit damit verbracht, die biblischen Geschichten zu lesen und viel in der Bibel über Gott gelernt. Dabei hatte er auch unzählige Fragen, in der Bibel fand Martin Luther die Antwort darauf:
„Gott liebt jeden Menschen, genauso wie er ist!“
In der Zeit, in der Martin Luther lebte, hatten die Menschen Angst vor Gott und mussten zudem eine Menge Geld an die Kirche bezahlen. Das gefiel Martin gar nicht, er ärgerte sich sehr über die Kirche.
Martin Luther hatte den großen Wunsch, dass die Menschen keine Angst vor Gott haben – stattdessen sollten sie an Gottes Liebe glauben.
Zusammen mit diesem Wunsch schrieb Martin alles auf, was ihn an der Kirche geärgert hat. Es wurde ein langes, langes Papier, welches die „95 Thesen“ genannt wird. Mit diesem Papier ging er zur Kirche und nagelte es an die große Kirchentür, damit es alle lesen konnten. Auch erzählte Martin Luther den Menschen, dass Gott sie liebt. Damit noch mehr Menschen von den biblischen Geschichten und Gottes Liebe zu den Menschen erfuhr, hat Martin Luther die Bibel in unsere Sprache übersetzt.
Das Reformationsfest wird auch mit dem Symbol der „Lutherrose“ in Verbindung gebracht. Es ist eine weiße Rose mit einem roten Herz, in dem ein schwarzes Kreuz zu sehen ist. Das rote Herz zeigt den Glauben und das schwarze Kreuz den Glauben an Jesus.
Da es in einigen Gebieten von Deutschland Tradition ist, zum Reformationsfest „Reformationsbrötchen“ zu backen, haben wir das, bei uns eher unbekannte, Gebäck mit unseren Kindern gebacken.
Rezept für Reformationsbrötchen
Für den Hefeteig:
- 500g Mehl
- 1 Päckchen Trockenhefe (oder ½ Würfel frische Hefe)
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 50g Zucker
- 1 – 2 Eier
- 1 Prise Salz
- 200 – 250 ml Schlagsahne
- ¼ Stück (62,5 g) Butter
- 50g Rosinen
- 50g gehackte Mandeln
- 1 kleines Glas Erdbeermarmelade (oder andere rote Marmelade)
- Puderzucker
Zubereitung der Reformationsbrötchen:
Die Schlagsahne erwärmen (lauwarm!), die Frischhefe mit Zucker in der Sahne auflösen; alternativ die Trockenhefe unter das Mehl mischen.
Alles wird zu einem Teig verknetet. Abgedeckt ruht der Hefeteig jetzt ca. 1 Stunde, bis er sich vergrößert hat.
Nun heizt man den Backofen auf 160°C Umluft vor.
Der Teig wird in 16 gleichgroße Portionen geteilt. Jede Portion formt man zu einer Kugel und drückt sie flach.
Am Rand bringt man mit einem Messer 5 Schnitte an, damit der Teigling eine Blumenform erhält. In die Mitte wird eine Mulde für den Marmeladenklecks (ca. 1/2 TL) gedrückt. Anschließend etwas Marmelade mit Hilfe eines Teelöffels in die Mulde geben.
Wenn das Backblech mit ca. 6-9 Blumen belegt ist, kommt es für 18 Minuten in den Ofen. Nacheinander alle Teigportionen zu solchen Blumen verbacken.
Aus dem Ofen nehmen und die Blütenblätter mit Puderzucker bestäuben.
Eine Variante ist, den Puderzucker durch Zuckerglasur zu ersetzen.
Die Kinder aus unserer Kindertagesstätte wünschen viel Spaß beim Backen der Reformationsbrötchen.