KiTa für zu Hause #231 aus Wittmund

Dieser Blog-Beitrag kommt von der Ev.-luth. Kindertagesstätte „St. Nicolai“ in Wittmund.

St. Nicolai Kita-Projekt: Das Sonnensystem unserer Heimatgalaxie

Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.“ Unsere Kinder der Integrationsgruppe haben diesen Satz schon lange verinnerlicht. Warum? Mit diesem Satz kann man sich die Reihenfolge der acht Planeten unseres Sonnensystems merken; die Anfangsbuchstaben der Wörter entsprechen hierbei den Anfangsbuchstaben der Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Über mehrere Wochen beschäftigten wir uns in der Gruppe mit dem Sonnensystem unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, um dem Wissensdrang der Kinder hierzu nachzukommen.

Nach vorheriger Wissensaneignung und intensiven Recherchen, nach langer Vorbereitung und dem Sammeln von Materialien, konnten wir schließlich den Kindern den Aufbau des Sonnensystems auf vielfältige Weise und mit zahlreichen Medien nahebringen und vermitteln.

Die Gruppe wurde im Vorfeld mit Planeten-Lampions und Planeten-Klebebildern geschmückt und mit Plakaten und Info-Bildkarten bestückt. 3-D-Modelle des Sonnensystems wurden zum „Begreifen“ hingestellt, Leuchttische aufgebaut, auf die man Planeten-Bilder legen und betrachten konnte, in den Spiele-Regalen lagen Weltraum-Puzzles, diverse Sonnensystem-Holzspiele, passende Memory-Karten etc. bereit. Auch durften Bücher zum Thema Weltall, Raumfahrt etc. nicht fehlen, die zum Selbstbetrachten und Lernen (mithilfe interaktiver Digitalstifte) zur Verfügung standen; auch roter „Mars-Sand“ (Kinetic-Sand) wurde zum Fühlen und Bearbeiten für die Sinne angeboten.

Der Einstieg in die Thematik erfolgte in der Bewegungshalle: Wir malten die Umlaufbahnen der Planeten um die Sonne auf dem Boden vor und ließen die Kinder abwechselnd eine Rolle als Planet aussuchen. Sie bekamen eine sichtbare Kennzeichnung als Schild umgehängt und dann konnten wir loslegen. Wir spielten das Umkreisen der Planeten um die Sonne, das Umsichselbstdrehen der Sonne und der Planeten und das Umkreisen des Mondes um die Erde nach.

Wir zeigten den Kindern per Beamer informative Kurzfilme zum Thema, fassten anschließend die Inhalte gemeinsam zusammen, besprachen diese. Um die Medienkompetenz zu fördern, googelten wir gemeinsam Antworten auf Fragen, die die Kinder sich entweder vorher zuhause mit ihren Familien oder vor Ort spontan überlegten.

Es wurden zudem Planeten-Leporellos gebastelt, Planeten ausgeschnitten und in der richtigen Reihenfolge aufgeklebt, eigene Planeten erfunden, beschrieben und bildnerisch dargestellt. Die Kinder verschönerten viele Ausmalbilder (unter anderem auch gemeinschaftlich ein großes Ausmal-Wimmelbild auf dem Boden), stempelten mit verschiedenen Weltraummotiven, bearbeiteten unterschiedliche Arbeitsblätter und jeden Tag sprudelten die Ideen unaufhaltsam aus unseren Köpfen.

Im Stuhlkreis sangen wir Weltraumlieder, spielten Fingerspiele, erzählten Mitmachgeschichten, lasen Bücher vor, legten Schaubilder und hielten Vorträge etc.

Eine riesige Rakete aus Pappe, die die Kinder erst nach Anleitung aufbauen mussten, konnte angemalt und für Rollenspiele eingesetzt werden.

Unser absolutes Highlight war aber das einzigartige Weltraum-Buffet, welches wir mithilfe der Eltern anbieten konnten. Hier fanden sich: Saturnfrikadellen, Raketenwürstchen, Obstraketen, Alien-Pudding, Raumschiff-Toast, Pizzasterne, Käsesterne, Marsmännchen-Kekse, Ufo-Cracker, Gemüserohkost-Monde, Planeten-Eier, blaue Weltraum-Drinks mit Glitzer und vieles mehr.

Viel Spaß hatten wir bei der Schatzsuche auf dem Spielplatz: Die Kinder durften Weltraum-Armbänder suchen, die wir vorher versteckt hatten.

Natürlich konnten die Kinder auch eigene Anschauungssachen von zuhause mitbringen und vorstellen; vom Astronautenkostüm bis zur Weltraum-Projektionstaschenlampe war alles dabei.

Wir Fachkräfte stellten mit Erstaunen fest, dass wir tatsächlich einige Experten in der Kindergruppe zu diesem Thema haben, die uns „Großen“ viele Sachverhalte und Zusammenhänge erklären konnten, die wir selbst nicht wussten. Das ist das Schöne an unserem Beruf: Wir lernen miteinander und voneinander.